Der Wille zum Krieg
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In Europa gebe es nur zwei Staaten, Deutschland und Italien, die dem Bolschewismus gegenüber standfest anzusehen seien. Alle anderen würden früher oder später an ihren inneren Widersprüchen zugrunde gehen. Ein aussichtsvoller Krieg gegen die Sowjetunion sei daher nicht von ihnen zu erwarten. Aus diesem Grunde müsse das Ausmaß und das Tempo der militärischen Auswertung der deutschen Kräfte soweit als möglich gesteigert werden.
Die endgültige Lösung liegt in einer Erweiterung des Lebensraumes bzw. der Rohstoff- und Ernährungsbasis des deutschen Volkes. Es ist Aufgabe der politischen Führung, diese Frage dereinst zu lösen ... Innerhalb von vier Jahren müßten sowohl die Armee einsatzfähig als auch die Wirtschaft kriegsfähig sein.
Damit programmiert Hitler die Entfesselung eines neuen Krieges auf
1940.
Unter dem Namen von Hitlers Wehrmachtsadjutant, Oberst Hoßbach, überliefertes Protokoll einer Besprechung Hitlers mit dem Reichskriegsminister, den Oberbefehlshabern der drei Wehrmachtsteile und dem Außenminister vom 5. November 1937.
Die Eroberung der Tschechoslowakei ist damit vorbereitet, auch wenn
Hitler im folgenden Jahr noch seinen Willen, den tschechischen Staat zu erhalten,
bekundet. Eine militärische Intervention Englands und Frankreichs wird
ausgeschlossen.
Bis zum Ende des Jahres 1937 waren die wesentlichen innenpolitischen Beschränkungen, die der Versailler Vertrag Deutschland auferlegte, beseitigt:
Mit dem neuen Jahr 1938 griff Hitler in seiner Politik der großangelegten Revision über die Grenzen hinaus. Damit rückt aber eben diese "Revision" in den Status einer großangelegten Revision des geschichtlichen Prozesses, der aber nicht bei einer Verwirklichung alter nationalstaatlicher Träume, "großdeutscher" Träume, stehenblieb, sondern weiter ausholte und das germanische Ausgreifen nach Osten sogar mit der unerfüllt gebliebenen Bestimmung der Germanen in der Völkerwanderung gleichsetzte.
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