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Es ist nicht originär badisch, es scheint in Sachsen "erfunden" worden zu sein, hat aber in Baden seinen Siegeszug angetreten - das Lied, nach dem ein kein schöneres Land in Deutschland gibt als das Badner Land, das Lied, nachdem alle nur ein Ziel haben - Badner zu sein. Die Melodie ist eingängig und schmissig, entspricht sowohl der wilhelminischen Lust an Marschmusik als auch der modernen Lust an Fußballchören. Der Text wiederholt die im 19. Jahrhundert üblichen Stereotype von der Schönheit und dem Reichtum eines Landes. Aber kein "Landeslied" hat einen so durchschlagenden Erfolg erzielt, hat so viele neue Texter zu so vielen neuen Strophen inspiriert. Am Ende des 20. Jahrhunderts waren es einmal um die 500, inzwischen sind es sicher mehr.
Melodie und Rythmus sind so eingängig, dass ohne große Schwierigkeiten eine Strophe eines Gedichts von Viktor von Scheffel, das die Schönheiten Heidelbergs rühmte, mit hinein rutschen konnte.
Das Badnerlied in Kürze | Der Text | Die Melodie | Neue Strophen der Redaktion
Übernahme
Das Badnerlied ist eine textliche Übernahme ("regionale Variante") des
Sachsenliedes. Sein Text besteht aus formelhaften Allgemein-Aussagen, wie
sie auf viele deutsche Landschaften zutreffen
Datierung
"In verschiedenen Strophen werden entweder pauschale, d.h. zeitlich
nicht fixierbare oder nicht mehr aktuelle Aussagen (z.B. Silberbergbau
in Haslach) gemacht, so dass lediglich die Festungsanlage Rastatt und
die Industrialisierung Mannheims für eine - annähernde -
Datierung in Frage kommen. Nach den letzten Überlegungen dürfte
das Badnerlied nicht von 1860/65 entstanden sein."
Tradition
Im Unterschied zum älteren Sachsenlied und anderen vergleichbaren
regionalen Lobliedern errang das Badnerlied schnell große Beliebtheit
als Marschlied. Seine Popularität zeigt sich im anhaltenden Zuwachs
an neuen Strophen
Das schönste Land in deutschen Gau'n,
Es ist mein Badner Land;
Es ist so herrlich anzuschaun
Und ruht in Gottes Hand.
Refrain:
Drum grüß ich dich, mein Badner Land,
Du edle Perl im deutschen Land !
|: Frisch auf, frisch auf, :|
Frisch auf, frisch auf, mein Badner Land !
2. In Karlsruh ist die Residenz,
In Mannheim die Fabrik;
In Rastatt ist die Festung
Und das ist Badens Glück.
3. In Haslach gräbt man Silbererz,
Bei Freiburg wächst der Wein;
Im Schwarzwald schöne Mädchen,
Ein Badner möcht ich sein.
4. Alt
Heidelberg, du feine,
Du Stadt an Ehren reich,
Am Neckar und am Rheine
Keine andre kommt dir gleich.
5. Der Bauer und der Edelmann,
Das liebe Militär;
Sie sehn einander freundlich an
Und das ist Badens Ehr!
gewissermaßen "inoffizielle" Strophen:
6. In Durlach wächst der Trainsoldat,
In Maxau fließt der Rhein;
In Rintheim frißt man Specksalat,
Ich möcht ein Badner sein.
7. In Konstanz ist der Rhein noch blau,
Bei Mannheim wird er grau;
Da fließt der Neckar in den Rhein,
Die alte Schwabensau .
8. Vom Odenwald zum Bodensee,
Entlang des Rheines Strand,
Umgrenzt von dunklen Tannenhöhn
Liegt unser schönes Badnerland.
9. Im Wiesental Fabriken stehn
Wie Schlösser klar und hell,
Rauchfahnen aus Kaminen wehn
Von Lörrach bis nach Zell!
10. Solang die Farben gelb-rot-gelb
Bei uns am Maste wehn,
Solang wird Deutschlands schönster Gau,
Das Badnerland, nicht untergehn.
Die Melodien:
Badner Lied im Arrangement F. Schüsseles:
Instrumentalversion (mittlere Qualität, 74 KB)
Instrumentalversion ( höhere
Qualität, 184 KB)
Chor der badischen Bürgermeister (mittlere
Qualität, 275 KB)
Chor der badischen Bürgermeister (höhere
Qualität, 345 KB)
Die Redaktion freut sich, auch eigene neue Strophen zum Badnerlied hinzufügen zu können. Nach der Zählung aus dem Jahr 2000 sind es die Strophen 492 - 496.
Badische Geschichte
Im Schwabenland da steht ein Schloss.
Da komm'n die Badner her.
Der Zähringer, der ist der Boss -
Die Schwaben haben's schwer.
Sie gründen eine schöne Stadt
Zu Stuttgart in dem Tal
Der Württemberger, er ist platt:
Schockschwere Not, noch einmal !
Der Markgraf ist ein stolzer Held,
Kampf, Jagen, Saufen seine Lust.
Des Abends, wenn es ihm gefällt,
Ruft er aus voller Brust:
(Drum grüß ich dich.......)
Der Türkenlouis, sieh mal an,
Bringt eine schöne Frau daher.
Die Feinde fern, die nimmt er ran -
Ihr Bett, das bleibt oft leer.
In Karlsruh' wohnt der Markgraf Karl,
Mit seinen Mägdelein.
Einhundertsechzig an der Zahl
Ein jeder möchte Markgraf sein!
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