TODESRITEN
Archäologisches Museum / Palais Rohan, Straßburg
25.
April 2008 bis 31. August 2008
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Die
Erforschung von Todesriten ist eine spannende Konfrontation
mit der Geschichte der menschlichen Zivilisation. Beim historischen
Rückblick auf die Auseinandersetzung des Menschen mit dem
Tod werden Konstanten ebenso deutlich wie Weiterentwicklungen
und Brüche.
Im Elsass lässt sich besonders anschaulich nachvollziehen,
auf welch komplexe Weise die Lebenden von der Vorgeschichte
bis zum Ende des 19. Jahrhunderts den Dialog mit dem Tod
führten. Denn diese Region, in der die archäologische Forschung
sehr aussagekräftige Zeugnisse zutage förderte, zeichnet
sich durch vielfältige Traditionen, ein sehr offenes religiöses
und soziales Umfeld sowie ein breites Spektrum an spezifischen
Formen der Bestattungskunst aus.
Von den frühgeschichtlichen Hügelgräbern bis zu den Nekropolen
der Antike, von der durch die Kirche sakralisierten Schlichtheit
des Todes im Mittelalter bis zu den prunkvollen Bestattungszeremonien
in der Zeit des Barock, vom Tod in der Romantik bis zu den
großen städtischen Friedhöfen des 19. Jahrhunderts, versuchten
die Menschen stets, sich für die "letzte Reise" zu rüsten
und den Tod zu ritualisieren.
Bild: Glasurne mit Leichenbrand, römisch.
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