Palermo


 

Archäologisches Museum

Das Archäologische Regionalmuseum Antonio Salinas hat seinen Sitz im ehemaligen Ordenshaus der Kongregation von San Filippo Neri, Olivella genannt. Auch die Kirche S. Ignazio und das angrenzende Oratorium gehören dazu. Dieser Baukomplex wurde Ende des 16. Jhs. nach einem Plan von Antonio Muttone begonnen und im 17. Jh. fertiggestellt. Nach der Auflösung des Ordens 1866 wurde das Gebäude Sitz des Nationalmuseums.
Das Museum zeigt die verschiedenen Phasen der Kunst und Kultur Westsiziliens, von der Vorgeschichte bis zur spätrömischen Epoche. Mit der Ausstellung von wichtigen Sammlungen und Funden, darunter auch einige nicht sizilianischer Herkunft, spiegelt es auch die Geschichte der Sammelleidenschaft des 17. und des 18. Jhs. wider.
Auch Funde aus Ostsizilien (Tindari und Randazzo) werden hier ausgestellt. Sie konnten Dank der intensiven Tätigkeit von A. Salinas (1841-1914) erworben werden, dessen Name das Museum trägt
Den ursprünglichen Kern des Museums bildet die Sammlung des "Museo dell'Universitá", das 1814 gegründet wurde. Dazu gehören die großartigen archaischen sowie auch klassischen Skulpturen aus Selinunt.
Die drei fragmentierten Metopen des Tempels C aus Selinunt wurden 1823 durch die englischen Architekten W. Harris und S. Angell geborgen; hinzu kamen 1827 die vier Metopen des Tempels E.
Die bourbonischen Herrscher trugen zur Bereicherung der Sammlungen bei, indem sie dem Museum sizilianische und kampanische Objekte schenkten. So übergab Franz I. dem Museum Terrakotten und Bronzen, darunter die berühmte Gruppe des Herakles, der mit einer Hirschkuh ringt. Ferdinand II. wiederum schenkte den einschenkenden Satyr aus Torre del Greco sowie einige pompejanische Gemälde.
Bemerkenswert ist die Casuccini Sammlung, die prächtigste und ansehnlichste Sammlung außerhalb der Toskana von Antiquitäten von Chiusi, die zwischen 1864 und 1869 erworben wurde.
Zum ersten Bestandteil des Museums kamen ebenfalls im 19. Jh. auch Materialien (Antiquitäten und Sammlungen) aus kirchlichen Besitz hinzu (vom Museum der Jesuitenpatres von Palermo - Salnitriano genannt -; vom Museum von San Martine delle Scale). Auch durch den Ankauf privater Sammlungen wurde das Museum erweitert (Sammlung Fagan, Sammlung Astuto, Medagliere Gandolfo, Sammlung Salinas, usw.). Erst danach kamen Materialien aus regelmäßigen archäologischen Ausgrabungen sowie auch von zufälligen Entdeckungen dazu.
Die heutige Regelung folgt hier keinen eindeutigen Richtlinien. Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der heutigen Bestände spiegelt die oben beschriebene Entwicklung des Museums im 19. Jh. wider.
Die Ausstellung ist in drei Stockwerke aufgeteilt und folgt vorwiegend topographischen und typologischen Kriterien.
Zum Museum gehört noch ein reicher Bestand wertvoller alter Bücher sowie eine Sammlung historischer Stiche, die alle aus privaten Sammlungen stammen.
Zu den Dienstleistungen des Museums gehört eine große archäologische Fachbibliothek, die Forschern und Fachliebhabern zur Verfügung steht.

© Text: Museo Regionale Archeologico Antonio Salinas

 

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© Chr. Bühler, Landeskunde online 2002/04